ElektroSpicker #004
IP-Schutzart und IK-Schutzgrad
Was bedeutet IP-Schutzart? Was sagt der IK-Schutzgrad aus? Und wie unterscheiden sich die beiden?
Der Energieverteiler hat die Aufgabe das Innenleben, in der Regel die elektrischen Betriebsmittel, wie z.B. Leitungsschutzschalter oder Fehlerstromschutzeinrichtungen, vor den Umgebungsbedingungen zu schützen. Deshalb ist es wichtig, im Vorfeld die richtige Auswahl zu treffen.
Häufig müssen elektrische Betriebsmittel unter erschwerten Umweltbedingungen über viele Jahre sicher arbeiten. Unabhängig vom zulässigen Temperaturbereich, stellt auch die Belastung durch Korrosion eine Einsatzbeschränkung dar. Der Energieverteiler muss in der Industrie gegen aggressive Medien, wie Feuchte, Wasser, Dämpfe, Säuren, Laugen, Öl oder Kraftstoffe, Beständigkeit zeigen. Außerdem muss das Eindringen von Fremdkörpern und Staub für eine zuverlässige Funktion und sicheren Gebrauch verhindert werden.
Was bedeutet IP-Schutzart?
Die IP-Schutzart gibt darüber Auskunft, in wie weit die Geräte gegen äußere Einflüsse und das Eindringen unerwünschter Fremdkörper geschützt sind. Bezüglich der Eignung der Energieverteiler für verschiedene Umgebungsbedingungen werden die elektrischen Betriebsmittel mit geeigneten Schutzarten, durch die Beschriftung mit IP-Codes, gekennzeichnet.
❯❯ GUT ZU WISSEN. Die Abkürzung „IP“ steht offiziell für „International Protection“, sie wird häufig auch als „Ingress-Protection“ interpretiert, was so viel bedeutet wie „Schutz vor Eindringen“.
IP-Code
Der IP-Code besteht aus zwei Ziffern, welchen jeweils eine eigene Bedeutung zugeordnet wird:
- 1. Ziffer: Schutz gegen das Eindringen von Fremdkörpern
- 2. Ziffer: Schutz gegen das Eindringen von Wasser
Das Einsatzgebiet und die dortigen Umgebungsbedingungen sind somit hauptsächlich entscheidend für die benötigte IP-Schutzart.
Die folgende Tabelle entschlüsselt den IP-Code. Je höher die Zahl, desto höher der Schutz gegen das Eindringen von Wasser oder Fremdkörpern.
Beispiele
IP31
Ein Produkt dieser Schutzart ist gegen das Eindringen von Fremdkörpern, die größer sind als 2,5mm, und das Eindringen senkrecht fallenden Tropfwassers geschützt. Diese Schutzart findet z. B. Anwendung im Bereich Wohnungsbau.
IP65
Diese Schutzklasse bietet vollständigen Berührungsschutz und vollständigen Schutz gegen das Eindringen von Staub und Strahlwasser aus beliebiger Richtung. Diese Schutzart findet z. B. Anwendung im Bereich von Autowaschanlagen.
IK-Schutzgrad
Der IK-Stoßfestigkeitsgrad ist ein Maß für die Widerstandsfähigkeit von Gehäusen elektrischer Betriebsmittel gegen mechanische Beanspruchung, insbesondere Stoßbeanspruchung. Installationsverteiler zur Innenraumaufstellung für die Bedienung durch Laien müssen nach IEC 61439-3 z.B. einen Stoßfestigkeitsgrad von mindestens IK05 erreichen.
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Beispiel
Fällt ein 500g schwerer Hammer aus 2 m Höhe, hat dieser eine Schlagenergie von ca. 5 Joule. Um dieser Energie standzuhalten, benötigt es mindestens den Schutzgrad IK08.
FAQ: Fragen und Antworten
01Welche Schutzart wird für den Einsatz im Feuchtraumbereich, z. B. in Garagen, empfohlen?
Wir empfehlen in diesem Fall eine Schutzart ≥IP65, da bei einer Garage davon auszugehen ist, dass der Verteiler ggf. mit Flüssigkeiten benetzt wird (z. B. beim Autowaschen mit einem Gartenschlauch).
02Welche Schutzart wird für Stromkreisverteiler im Wohnbau benötigt?
Im Wohnbau kommen in der Regel Stromkreisverteiler mit der Schutzart IP31 zum Einsatz.
03Warum spielt der IK Schutzgrad in rauen Umgebungsbedingungen eine große Rolle?
Da die Energieverteiler in rauen Umgebungen einer größeren mechanischen Belastung ausgesetzt sind, ist es ratsam ein Gehäuse mit hohem Schutzgrad zu nutzen.
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