ElektroSpicker #003
Tür-Potential-Ausgleich im SKI-Gehäuse
Wieso ist der Tür-Potentialausgleich so wichtig? Was muss dabei beachtet werden?
Der Tür-Potentialausgleich ist einer der wichtigsten Punkte beim Schutzpotentialausgleich der Gehäusetechnik, um gefährliche Berührungsspannungen zu verhindern.
Die Erstellung der Schutzerdung im SK I Gehäusen gehört zwar zum Basiswissen der Elektroinstallation, jedoch gibt es herstellerbezogen ein paar Punkte zu beachten.
Definition: Potentialausgleich
Unter Potentialausgleich (Erdung) versteht man alle Maßnahmen zum Beseitigen elektrischer Potentialunterschiede (Spannungen) zwischen den berührbaren Körpern elektrischer Betriebsmittel, der Erde und fremden leitfähigen Teilen, die durch Laien berührt/ benutzt werden können. Dazu gehören u.a. der Schrank oder die am Schrank befindlichen Schranktüren. Ziel ist der Schutz vor dem elektrischen Schlag.
❯❯ Gut zu Wissen. Der fachgerechte Tür-Potentialausgleich ist deshalb so wichtig, da die Schranktüren eines Energieverteilers hohen Beanspruchungen ausgesetzt werden, wie z.B. durch das regelmäßige Öffnen bei Wartungsarbeiten. Auch der zunehmende Einsatz von Türeinbaugeräten, wie z.B. ein Energiemanagementsystem, macht es für den Anlagenbediener umso wichtiger, an einer sicheren Energieverteilung zu arbeiten.
Grundlegende Maßnahme für einen funktionsfähigen* Fehlerschutz
* Die Einbindung aller Körper ist eine Voraussetzung zur Realisierung der Schutzmaßnahme „Automatische Abschaltung der Stromversorgung“ (VDE 0100-410,
Abschnitt 411).
Schema
Der Schutzpotentialausgleich besteht aus der Erdungsanlage, dem Potentialausgleich und allen Schutzleitern innerhalb der Installation.
Mehr zum Thema Potentialausgleich und Erdung erfährst Du auch in der Ausgabe 📖 „Schutzerdung von Multimediafeldern“.
Müssen die Schaltschranktüren immer separat geerdet werden?
Nein, dies ist abhängig von der Bauart und der Art der Verwendung.
Unter anderem kann bei den ABB-Baureihen TwinLine und TriLine auf ein zusätzliches „Erden“ der Schaltschranktüren verzichtet werden, wenn kein Einbau von Betriebsmitteln in der Tür stattfindet.
Was muss beachtet werden?
- Grundsätzlich müssen alle leitfähigen Konstruktionsteile des Innenausbaus, wie z. B. Montageplatten, Montagerahmen, Geräteträger oder Klemmschienen, an den durchgehenden Schutzleiter (PE) angeschlossen werden.
- Es ist ein separater Türpotentialausgleich notwendig, wenn in Türen, Klappen, Deckel und ähnlichem ein elektrisches Betriebsmittel der SK I verbaut wird, dessen Bemessungsbetriebsspannung die Grenzen der Kleinspannung nach DIN VDE 0100-410 (VDE 0100-410) überschreitet. Wenn diese Teile (Türen, Klappen, Deckel) für den Einbau von elektrischen Betriebsmitteln der SK I vorgesehen sind, müssen Maßnahmen getroffen werden, die die durchgehende Schutzleiterverbindung herstellen (Schutzerdung).
- In eigener Sache: Sofern kein Betriebsmittel der SK I eingebaut wird, gelten für die ABB-Reihen TwinLine und TriLine die Türscharniere als Schutzleiterverbindung.
Fragen und Antworten
01Kann ich einen Nachweis erhalten, dass keine separate Türerdung erbracht werden muss, sofern die unter "Was muss beachtet werden?" genannten Punkte eingehalten werden?
Die Ausstellung einer Herstellerbestätigung ist seitens ABB STRIEBEL & JOHN GmbH möglich.